Ein Fasan spaziert zwischen Weingärten.
Eine Welle wird symbolisiert.
Ein Fasan spaziert zwischen Weingärten.
Eine Welle wird symbolisiert.

GESCHICHTE – damals & heute

Obwohl die Geschichte von Podersdorf am See offiziell erst mit der Schenkung und Beurkundung 1217 an den Zisterzienserorden durch König Andreas II. von Ungarn begründet wird, war der Raum historisch stets interessant und aktuell. Die vielen Funde (Jois, Neusiedl am See, Mönchhof, Illmitz, Podersdorf am See, Purbach) aus der Römerzeit und vordringender Stämme aus dem Norden – die Boijer, Kelten, haben sich unseren Raum kämpfend und plündernd vorübergehend angeeignet – sind Zeugen dieser Vergangenheit.

Eine weitere schwierige Epoche war die Völkerwanderung von Ost nach West bzw. von Nord nach Süd. Völker und Volksstämme (Goten, Hunnen, Awaren, Petschenegen, Magyaren, Slawische Stämme) suchten eine neue Heimat oder kamen in kriegerischer Absicht, um die ansässigen Völker auszubeuten oder um gewaltsam sesshaft zu werden.

Mit Karl dem Großen, der die Christianisierung nach dem Osten vorantrieb, hat sich die Geschichte in diesem Raum geändert. Die Vorstöße der Magyaren bis tief nach Westeuropa hinein konnten zwar für längere Zeit gestoppt werden, die Kriege gingen aber weiter, wenn auch unter anderen Vorzeichen.

Heinrich I. hat die Christianisierung der Ungarn fortgesetzt, bis König Stefan I. der Heilige, der die bayrische Prinzessin Gisela zur Frau wählte, durch eigene Maßnahmen das ungarische Volk zum Christentum bekehrte bzw. bekehren ließ. Er holte deutsche Adelige, hauptsächlich Bayern und später die Franken neben anderen süddeutschen Stämmen und deutsche Orden (Zisterzienser, Franziskaner u. a.). Die Zisterzienser haben die Urbarmachung dieses Raumes durch ihr Wissen, Können und Fleiß, im Verein mit den Bewohnern vorangetrieben, dass bald große Gebiete um die Siedlungen von Sumpf befreit und fruchtbar waren. Auch die Verwaltung wurde im Auftrage der Könige nach deutschem Muster auf- und ausgebaut. Bis in das 14. Jhdt. wurde die Besiedlung unseres Raumes systematisch betrieben.

Neben den Kriegsgreueln – Türken, Dreißigjähriger Krieg, Napoleonfeldzüge (Plünderungen, Vertreibungen und Mord) hat uns im 18. Jhdt. die Pest heimgesucht. Heute zeugen noch Wegkreuze, Kapellen und die Pestsäule von dieser Katastrophe.

Die wirtschaftlichen Verhältnisse waren im Burgenland nach dem Ersten Weltkrieg verheerend (Inflation, Geldentwertung, Arbeitslosigkeit). Dies führte dazu, dass einige Familien nach Amerika auswanderten.

1921 kam das Burgenland zu Österreich. Dieser westungarische Landstrich wurde den Österreichern im Vertrag von Trianon endgültig zugesprochen, obwohl trotz Volksabstimmung und bekundeten Willen der Vertrag durch Ungarn eingelöst hätte werden müssen, haben sich aufständische Freischärler mit Waffengewalt dagegen gewehrt, bis im September 1921 österreichisches Militär und Bundesgendarmerie nach schweren Kämpfen das Burgenland besetzten.

Die Zwischenkriegszeit war trotz Armut und wirtschaftlichen wie politischen Problemen, die sich aus der neuen staatlichen Ordnung ergaben, von gutem Geist geprägt, wenn auch die finanziellen Mittel fehlten.

Der Zweite Weltkrieg hat über unsere Gemeinde viel Leid gebracht. Trotz allem haben die Podersdorfer durch Mut und Fleiß die Kriegsschäden überwunden und zügig das Dorf wieder aufgebaut.

Tourismus und Weinkultur

Heute ist Podersdorf am See das Zentrum des Tourismus am schilffreien Ostufer des Neusiedler Sees und des gesamten Seewinkels aber nur deshalb, weil die Bewohner den Wirtschaftszweig Tourismus und Weinbau forcierten. Dies machte Podersdorf am See zu einer der größten weinbautreibenden und nächtigungsstärksten Gemeinde des Burgenlandes.

In Podersdorf am See bewirtschaften etwa 100 Familien (die meisten im Nebenerwerb) Weingärten. Auf insgesamt ca. 342 ha werden burgenländische Qualitätsweine mit einzigartiger Qualität erzeugt. Die pannonische Klimagunst im Seewinkel lässt hochwertige Trauben reifen, aus denen Weine der europäischen Spitzenklasse gekeltert werden.

Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel

Der grenzüberschreitende und international anerkannte Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel wurde am 24. April 1994 eröffnet und ist der einzige Steppennationalpark Mitteleuropas.

Der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel hat auch große Bedeutung für den nationalen und internationalen Naturschutz. Im Seewinkel und somit Nationalparkgebiet kreuzen viele Flugrouten im europäischen Vogelzug und viele bedrohte Arten finden hier Lebensraum und Schutz.

Schwan im Nationalpark